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Aktuelle Fachinformationen zum Explosionsschutz für Geräte und Maschinen

Mit unseren aktuellen Fachinformationen wollen wir Sie auf dem Laufenden halten – kompakt und übersichtlich. Profitieren Sie vom Know-how aus jahrzehntelanger Erfahrung in unterschiedlichen Anwendungsbereichen des Explosionsschutzes.


Staub-Explosionsschutz bei Geräten und Maschinen (2)

Februar 2024

Geräte und Maschinen für den Ex-Bereich - Potentielle Zündgefahren vermeiden 

Zündquellen können bei brennbaren Stäuben sowohl von elektrischen als auch von nicht-elektrischen Geräten ausgehen.

Die max. Temperatur von Oberflächen, auf denen sich Staub ablagern kann oder die mit einer Staubwolke in Kontakt kommen können, muss unterhalb der definierten Temperaturgrenze gehalten werden. Für die max. zulässige Oberflächentemperatur des Gerätes wird daher der kleinste berechnete Wert aus der Mindestzündtemperatur der Staubschicht (T5 mm: Tmax. < T5 mm – 75 °C) und der Mindestzündtemperatur der Staubwolke (TCL: Tmax. < 2/3 TCL) herangezogen.

Neben der Zündtemperatur ist die Leitfähigkeit des Staubes ein wesentlicher Parameter und ein Auswahlkriterium für Geräte. Die Gerätegruppe IIIC gilt für den Einsatz bei leitfähigen Stäuben und die Gerätegruppe IIIB bei nicht-leitfähigen Stäuben.

Mit dem Prinzip der Staubdichtheit bzw. dem Schutz durch Gehäuse (Ex t, IEC 60079-31) werden jegliche Funken durch ein Gehäuse eingeschlossen. Das Eindringen einer umgebenden Staubatmosphäre in das Gehäuse wird durch einen hohen Staubschutzgrad (z. B. IP 6X bei leitfähigen Stäuben) dauerhaft verhindert. Dieses Prinzip kann sowohl für elektrische als auch für nicht-elektrische Geräte und Maschinen angewandt werden und ist für alle Gerätschutzniveaus geeignet.

Erkennbar sind die Zündschutzmaßnahmen und die Eignung des Gerätes oder der Maschine im StaubEx-Bereich durch die umfassende Kennzeichnung auf dem Typenschild.

Typenschild

 

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Staub-Explosionsschutz bei Geräten und Maschinen (1)

Januar 2024

Beschreibung der sicherheitstechnischen StaubEx-Parameter

In Industrieanlagen mit brennbaren Stäuben existiert grundsätzlich Explosionsgefahr. Voraussetzung hierfür ist eine bestimmte Staubkonzentration in der Luft in Verbindung mit einer potenziellen Zündquelle. Primär müssen daher Maßnahmen im Fokus stehen, die die Staubmenge bzw. -konzentration in einer Arbeitsstätte (Reinigung, Absaugung) reduzieren. 

Somit stehen Unternehmen in der Verantwortung, das Risiko von Staubexplosionen zu untersuchen und zu minimieren (RL 1999/92/EG). Dies beinhaltet eine detaillierte Analyse der sicherheitstechnischen Staubeigenschaften, sowie eine umfassende Klassifizierung der Arbeitsumgebung in Zonen.

Stäube verhalten sich anders als Gase und Dämpfe 

Eigenschaften der brennbaren StoffeGase, Dämpfe (G)Stäube (D)
Mischbarkeit mit Luft und 
Entmischung
Gut, dauernd
Nein, schwer
Durch Luftströmung, zeitlich begrenzt 
Sedimentation aufgrund der Schwerkraft
Dichtedifferenz zu Luft und 
Partikelgröße
Relativ gering,
Molekül (z. B. CH 4)
Groß,
Abhängig vom technischen Zustand

ATEX Richtlinien



Die sicherheitstechnische Definition bei Stäuben ist meistens komplexer als bei Gasen und Dämpfen. Grundsätzlich gilt: Je feiner ein Staub, desto höher das Risiko. 

Ausschlaggebend für das notwendige Schutzniveau und damit die Auswahl der passenden Ex-Geräte sind die Kenntnisse der wesentlichen sicherheitstechnischen StaubEx-Parameter und der Umgebungsbedingungen (z. B. Temperatur). Je nach temporären Verhalten der explosionsfähigen Staubatmosphäre (Wolke) werden Ex-Bereiche in Zonen eingeteilt:

Bedingungen und ZonenAnforderungen an Geräte
Die explosionsfähige 
Staubatmosphäre (Wolke) ist ...
Einteilung 
Ex-Bereiche
Gruppe
(RL 2014/34/EU)
Gerätekategorie
(RL 2014/34/EU)
Gerätegruppe
(IEC 60079-0 ff. & 
ISO 80079-36)
Geräteschutzniveau
(IEC 60079-0 ff. & 
ISO 80079-36)
ständig, langzeitig oder häufig vorhandenZone 20II1 DIIIDa
im Normalbetrieb gelegentlichZone 21II2 D oder 
1 D
IIIDb oder 
Da
im Normalbetrieb normalerweise nicht 
oder aber nur kurzfristig
Zone 22II3 D oder 
2 D oder 
1 D
IIIDc oder 
Db oder 
Da

 

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Produkt oder einfaches Produkt im Sinne der ATEX?

Oktober 2023

Um diese Frage im konkreten Fall zu beantworten, lohnt sich ein Blick in den Leitfaden der Richtlinie 2014/34/EU. Entscheidend für die Einordnung ist die Analyse der "eigenen potenziellen Zündquellen". 

Produkte für den Einsatz in Ex-Bereichen 

Elektrische Geräte verfügen immer und mechanische Geräte sehr oft über eine eigene potenzielle Zündquelle, z. B. heiße Oberfläche. Potenziell bedeutet, dass die Energie der Zündquelle ausreicht, eine Ex-Atmosphäre zu zünden. Im Sinne der Richtlinie 2014/34/EU benötigen Ex-Geräte (Produkte), abhängig von der Kategorie, den technischen Schutzmaßnahmen, sowie der Prüfung & Zertifizierung die CE-Kennzeichnung und Konformitätsnachweise. Der Hersteller muss dies sicherstellen. Im Fokus steht die sichere Verwendung im Ex-Bereich. 

"Einfache Produkte" für den Einsatz in Ex-Bereichen 

Bei handbetriebenen Geräten (Pumpe, Ventile), die mit menschlicher Kraft betätigt werden, entsteht durch die langsame Bewegung eine solche heiße Oberfläche nicht. Daher fallen diese einfachen Produkte nicht in den Anwendungsbereich der Richtlinie 2014/34/EU. Der Hersteller muss sein Gerät trotzdem im Hinblick auf "eigene potenzielle Zündquellen" prüfen und entscheiden, ob die ATEX-Richtlinie gilt. Die einfachen Produkte sind, ohne Kategorie, spezielle Schutz- und Konformitätsmaßnahmen, in Bereichen mit explosionsfähigen Atmosphären einsetzbar. Für die sichere Verwendung muss der Anwender allerdings die restlichen Zündgefahren, z. B. einer elektrostatischen Zündquelle, berücksichtigen und vermeiden. 

 

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Hilfreiche Know-how-Quelle für Gerätegruppen

April 2023

Pumpen, Zentrifugen, Kompressoren, Mühlen werden in den meisten Fällen als Gerätegruppe, d.h. als funktionsfähiger Zusammenbau in Verkehr gebracht und in Betrieb genommen. Sowohl die ATEX-Richtlinie 2014/34/EU als auch die IEC TS 60079-46 definiert diese vorgefertigten Kombinationen als Zusammenschaltung von elektrischen oder mechanischen Ex-Geräten zu einer funktionalen Einheit. 

Für die Planung und Projektierung solcher Gerätekombinationen vermittelt die IEC TS 60079-46 hilfreiche Ansätze zur Bewertung, Konstruktion, Montage, Kennzeichnung und Dokumentation. Die Anforderungen aus den Zertifikaten und Nutzungsbedingungen der einzelnen Ex-Geräte müssen in Einklang gebracht werden. Zur Gesamtdokumentation der Gruppe gehören zudem Verdrahtungssysteme, Zeichnungen, Materialspezifikationen, Systemschnittstellen und -nachweise (Ex i), Zündgefahrbeurteilungen, Berechnungen, Prüfungspläne. Neben den allgemeinen Anforderungen an Elektroinstallationen gelten die Ex-Spezifika aus der IEC 60079-14.

ATEX Richtlinien

Um systematisch und unaufwändig einen Überblick über den kleinsten gemeinsamen Nenner für die Konformitätsaussage einer Baugruppe zu bekommen, ist die Erstellung einer umfassenden Geräteliste mit allen wichtigen Ex-Parametern und besonderen Einsatzbedingungen unverzichtbar. Die IEC TS 60079-46 empfiehlt eine solche Ex-Geräteliste mit den Spezifikationen zum Explosionsschutz bzw. der Ex-Gerätekennzeichnung (z.B. Geräteschutzniveaus, Gerätekategorie, Zündschutzarten, Temperaturklasse, Ex-Untergruppe, Umgebungstemperaturbereich, IP-Schutzart und besondere Bedingungen für die sichere Nutzung) zu erstellen. Damit lassen sich ebenso die besonderen Nutzerbedingungen einfacher zusammenführen und an den Nutzer kommunizieren.  

Bei komplexen Maschinen werden sehr oft vorzertifizierte elektrische und nicht-elektrische Einzelgeräte zu neuen Gerätegruppen kombiniert. Die Ex-Kennzeichnung der Einzelgeräte stehen zukünftig mehr und mehr digital über standardisierte Informationsstrukturen und Kommunikationstechnologien (Industrie 4.0) zur Verfügung. Diese strukturierten Produktdaten (Verwaltungsschale im sinne Industrie 4.0) stellen zudem eine praktische Schnittstelle für den Datenaustausch dar. Die Erstellung einer Ex-Geräteliste, die auch zur Ermittlung des kritischsten Ex-Parameters der Ex-Kennzeichnung der Gerätegruppe dient, kann mit Hilfe einer sogenannten digitalen Product-ID Card und den entsprechenden Produktdaten stark vereinfacht werden.

 

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Ex-Produkte für den Markteintritt in Großbritannien

Dezember 2022

Die britische Regierung kündigt am 14. November 2022 an, dass Unternehmen zwei weitere Jahre Zeit erhalten, um eine UKCA-Kennzeichnung an Ex-Produkten anzubringen. 

Während Unternehmen bereits die UK Conformity Assessed (UKCA)-Kennzeichnung für ihre Produkte verwenden können, hat die britische Regierung erklärt, dass die CE-Kennzeichnung bis zum 31. Dezember 2024 weiterhin anerkannt wird.

Weitere Informationen.

 

August 2022

Mit dem Vollzug des Brexits am 31. Dezember 2020 hat das Vereinigte Königreich (UK) den EU-Binnenmarkt verlassen. Seit dem gelten für den Markteintritt UK-spezifische Produktkonformitätsregeln. Nach einigen Verschiebungen werden ab dem 01. Januar 2023 nur noch Ex-Produkte akzeptiert, die ein UK-Type Examination-Zertifikat einer britischen zugelassenen Stelle (UKEX Approved Body, britisches Äquivalent eines ATEX-Notified Body) besitzen. ATEX-Zertifikate (EU) haben in UK keine Akzeptanz mehr. Ex-Produkte müssen eine UKCA-Kennzeichnung haben (obligatorisch), die CE-Kennzeichnung wird nicht mehr anerkannt. Bei zukünftigen Produktentwicklungen für den EU-Markt und für Großbritannien sollte der Hersteller berücksichtigen, dass der Konformitätsnachweis für jede Richtlinie (EU/UK) separat geführt werden muss.

ATEX Richtlinien

 

Vergleich der Systeme

Das UKEX-System ist ähnlich dem ATEX-System aufgebaut. Die technischen Anforderungen des UKEX-Systems sind mit denen der ATEX-Richtlinie praktisch identisch. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der langjährige Austausch der Prüfstellen und Aufsichtsbehörden in Europa im Bereich des Explosionsschutzes. Die Erkenntnisse der Fachleute in der EU und UK fließen nun auch in die praktische Umsetzung des UKEX-Systems ein. In beiden Richtlinien ist das Konformitätsverfahren und damit die Beauftragung einer zugelassenen Prüfstelle oder Herstellererklärung abhängig von der erforderlichen Produktkategorie (1, 2 oder 3). Nachfolgende Übersicht mit den wesentlichen Unterschieden und Gemeinsamkeiten soll bei der Umsetzung helfen.

 CE/ATEX (gültig in der EU)UKCA/UKEX (gültig in UK)
RichtlinieATEX-Directive 2014/34/EUSI 2016 No. 1107 (geändert in SI 2019 No. 696)
NormenbasisHarmonisierte Normen (EN)Designated Standards (EN, BSI)
PrüfstellenNotified BodyApproved Body
Konformitätsverfahrennach Gerätegruppe und -kategorienach Gerätegruppe und -kategorie
Bescheinigung durch Dritte (Prüfstellen)EU-Baumusterprüfbescheinigung   
Gruppe II, Kat. 1, 2 elektrisch   
Gruppe II, Kat. 1 nicht-elektrisch
UK-Baumusterprüfbescheinigung   
Gruppe II, Kat. 1, 2 elektrisch   
Gruppe II, Kat. 1 other (nicht-elektrisch)
Selbsterklärung (Hersteller)Gruppe II, Kat. 3 elektrisch   
Gruppe II, Kat. 2, 3 nicht-elektrisch
Gruppe II, Kat. 3 elektrisch   
Gruppe II, Kat. 2, 3 other (nicht-elektrisch)
Anerkanntes Qualitätsmanagement-SystemQANUK QAN
HerstellererklärungEU-KonformitätserklärungKonformitätserklärung
KennzeichnungCE Marking (Ex-Zeichen)UKCA Marking

 

Umschreibung vorhandener Zertifikate

Die Anforderungen des UKCA-Konformitätsverfahren (SI 2016 No. 1107 geändert in SI 2019 No. 696) müssen vom Hersteller umgesetzt werden. Prüfstellen, die Akkreditierungen in der EU und in UK besitzen, werden die Umschreibung von ATEX-Produkten unterstützend begleiten können. Vorhandene Ex-Bewertungen (ATEX) und EU-Baumusterprüfbescheinigungen können dabei als Basis dienen, um entsprechende UKEX-Zertifikate (UK-Baumusterprüfbescheinigungen) für den britischen Markt vereinfacht auszustellen. Bei Gerätekombinationen oder bei integrierten Komponenten von Drittanbietern müssen alle Teile über ein UK-Type Examination-Zertifikat einer britischen zugelassenen Stelle verfügen.

 

Direkte und hilfreiche Links

Designated standards: equipment for explosive atmospheres

SI 2019 No. 696

 

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Gesamtheitliche Betrachtung der Ex-Maschine

Februar 2022

Explosionsschutz ist eine umfassende Aufgabe, die spezielles Know-how in allen Projektphasen erfordert: vom Vertrieb über das Engineering bis hin zum Einkauf und der Produktion. Es ist wichtig, das Produkt in Gänze zu betrachten.   
Hersteller von Maschinen und Baugruppen sind für die Funktion, den wirtschaftlichen Erfolg eines Projektes, aber vor allem für die Sicherheit der kompletten Ex-Maschine verantwortlich. Für Geräte und Maschinen zum Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen gelten in der EU mit der ATEX-Richtlinie 2014/34/EU und EN Normen harmonisierte Sicherheitsanforderungen. Außerhalb Europas basieren die Explosionsschutzvorschriften hauptsächlich auf IEC/ISO-Normen und entsprechenden IECEx-Zertifikaten oder nationalen Vorschriften und Zertifikaten   
Die beiden ContExt-Broschüren fassen die wichtigsten Informationen zur ATEX/IECEx-Kennzeichnung von elektrischen und nichtelektrischen explosionsgeschützten Betriebsmitteln zusammen. Sie bilden eine Einheit und dienen als kompakter Leitfaden für Maschinenhersteller:

 

 

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Geräte und Installationen im Ex-Bereich

November 2021

Im Sinne des Explosionsschutzes (ATEX, IECEx) werden Maschinen als Geräte oder als Kombination verschiedener Geräte (Gerätegruppen) betrachtet. Das Zusammenschalten rein elektrischer Ex-Geräten (Sensoren, Steuerungen, Aktoren, Motoren) dagegen wird als Installation gesehen.   

Die nachfolgende Übersicht zeigt Definitionen und Zusammenhänge zu den Begriffen aus der ATEX-Richtlinie und den relevanten Normen.   
Wertvolle Hinweise zur Umsetzung der Richtlinie 2014/34/EU findet man im Leitfaden (Guidelines) der Richtlinie.

ATEX Richtlinien

 

 ATEX   
(nur EU)
Normen   
(DIN, EN, IEC)
 
GerätAls Geräte gelten sowohl in der Richtlinie als auch in der Norm Maschinen, Betriebsmittel, stationäre oder ortsbewegliche Vorrichtungen, deren Steuerungs- und Ausrüstungsteile sowie Warn- oder Schutzsysteme, die einzeln oder kombiniert zur Erzeugung, Übertragung, Speicherung, Messung, Regelung und Umwandlung von Energien und/oder zur Verarbeitung von Werkstoffen bestimmt sind, und die eigene potenzielle Zündquellen aufweisen und dadurch eine Explosion verursachen können.   
 
 
 Fällt in den Anwendungsbereich der Richtlinie 2014/34/EU.   



Die Richtlinie 2014/34/EU definiert Gerätekategorien (1G, 2G, 3G oder 1D, 2D, 3D) zum Einsatz in der Zone (0, 1, 2 oder 20, 21, 22).
DIN EN IEC 60079-0 definiert elektrische Geräte, die zum Anwenden von elektrischer Energie dienen. Die DIN EN ISO 80079-36 definiert nicht-elektrische Geräte mit mechanischer Funktion.   

Die DIN EN IEC bzw. ISO-Normen definieren Geräteschutzniveaus (Ga, Gb, Gc oder Da, Db, Dc) zum Einsatz in der Zone (0, 1, 2 oder 20, 21, 22).            

Nach DIN EN IEC 60079-14 wird zudem unterschieden:   
Fest installiert:            
Gerät, das an einer Halterung befestigt ist oder auf andere Weise an einem festgelegten Platz gesichert ist, wenn es unter Spannung steht.   

Transportabel:   
Gerät, das nicht für das Tragen durch eine Person, aber auch nicht für eine feste Installation vorgesehen ist und das unter Spannung bewegt werden kann.   

Tragbar:   
Gerät, das für das Tragen durch eine Person vorgesehen ist und das unter Spannung bewegt werden kann.   

Persönlich:   
Gerät, das dafür vorgesehen ist, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch am Körper einer Person getragen zu werden.
InstallationIn der ATEX Richtlinie wird eine Installation als eine Einheit, bestehend aus Teilen, die zuvor separat betrachtet wurden, die aber nur am Einsatzort zusammengestellt werden, bezeichnet.   

Die Installation derartiger Geräte auf dem Gelände des Endanwenders oder unter seiner Verantwortung unterliegt im Allgemeinen den rechtlichen Anforderungen der „Betriebsrichtlinie“ oder der innerstaatlichen Gesetzgebung der Mitgliedstaaten und fällt nicht in den Anwendungsbereich der Richtlinie 2014/34/EU.   
Sie wird in den Leitlinien zur Richtlinie 2014/34/EU definiert.
Die Norm DIN EN IEC 60079-14 liefert keine Definition für eine „Installation“ als Einheit, sondern ist ein fachli-cher Leitfaden für den Installateur.   


Sie definiert, dass eine installierte Anlage den Gerätedokumenten (Zertifikate und Anleitungen für die sichere Installation) sowie den Installationsanforderungen (DIN EN IEC 60079-14) und allen weiteren Anforderungen (mit Relevanz für die Anlage) entspricht. Für das Gesamtergebnis sind Nachweisunterlagen zu erarbeiten und an einer zugänglichen Stelle aufzubewahren.

 

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ATEX und IECEx-Zertifizierung: eine sinnvolle Kombination für den Maschinenbau

August 2021

Die konsequente Standardisierung der Zündschutzarten im Bereich der elektrischen Geräte, die vor über 100 Jahren begonnen wurde, befindet sich heute auf einem sehr ausgefeilten IEC-Normenstand (EN IEC 60079-0 ff). Die Einführung internationaler ISO-Normen (EN ISO 80079-36, -37) für den Explosionsschutz nicht-elektrischer Geräte ergänzt die elektrischen Baubestimmungen. Sichtbare Kennzeichnung für nicht-elektrische Geräte ist die Zündschutzart Ex h und das Geräteschutzniveau (EPL). Das bewährte Prinzip der Graduierung explosionsgeschützter elektrischer Geräte in Geräteschutzniveaus für den Einsatz in Ex-Zonen wird nun auch auf die nicht-elektrischen Geräte angewandt.

Grundsätzlich wird die ganzheitliche Betrachtung der Maschine oder Anlage nach dem Stand der Sicherheitstechnik (Normen) sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas gefordert. Wichtige Aufgaben des Herstellers sind die Zündgefahrenbewertung, Konstruktion, Festlegung von Zündschutzmaßnahmen, die Prüfung, Zertifizierung und die Konformitätsbetrachtung. Sowohl nach ATEX als auch nach IECEx müssen Prüfstellen eingebunden werden.

ATEX ist ein Rechtssystem (Richtlinie 2014/34/EU) der EU und regelt den Marktzugang von Produkten zum Einsatz in Ex-Bereichen innerhalb Europas. IEC ist ein internationales Normungssystem, z. B. für Geräte zum Einsatz in Ex-Bereichen. Das IECEx-System dient zum Nachweis der Konformität mit den IEC Normen und ist freiwillig.

Die nachfolgende Tabelle liefert einen Vergleich der beiden Systeme und enthält weiterführende Links.

 

Vergleich von ATEX- und IECEx-Zertifizierung

 ATEXIECEx
GültigGesetzlich erforderlich in der EUFreiwillig in der EU    
Unterschiedliche Akzeptanz weltweit
Richtlinien und NormenRL 2014/34/EU    
EN IEC 60079-0 ff    
EN ISO 80079-36 und -37
IEC 60079-0 ff    
ISO 80079-36 und -37
Konformität für elektrische GeräteKat. 1 und 2:    
Anerkanntes QS-System    
EU-Baumusterprüfung    
EU-Konformitätserklärung    
CE-Kennzeichnung
Kat. 3:    
Interne Fertigungskontrolle    
EU-Konformitätserklärung    
CE-Kennzeichnung
EPL a, b, c:    
Quality Assessment Report (QAR)    
Test Report (ExTR)    
Certificate of Conformity (CoC)    
Kennzeichnung
Konformität für nicht-elektrische GeräteKat. 1:    
Anerkanntes QS-System    
EU-Baumusterprüfung    
EU-Konformitätserklärung    
CE-Kennzeichnung
Kat. 2* und 3:    
Interne Fertigungskontrolle    
EU-Konformitätserklärung    
CE-Kennzeichnung    

*Hinterlegung der technischen Dokumentation bei notifizierten Stellen
EPL a, b, c:    
Quality Assessment Report (QAR)    
Test Report (ExTR)    
Certificate of Conformity (CoC)    

Wird ähnlich wie bei elektrischen Geräten angewandt (für alle EPLs)
Verfügbarkeit der ZertifikateEU-Konformitätserklärung (Hersteller, oft online)    
EU-Baumusterprüfbescheinigung (Hersteller)
IEC Online Datenbank (transparent) mit IEC CoC Zertifikaten

 

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Projektierung und Installation elektrischer Ex-Geräte

Juni 2021

Standardisierte elektrische Geräte werden oft auf Basis spezifischer Kundenanforderungen individuell projektiert und installiert. Entscheidend für die Projektierung der Ex-Lösung ist daher, alle relevanten Aspekte frühzeitig unter die Lupe zu nehmen.

Elektrischer Explosionsschutz für Maschinenbauer

 

Die Spezifikationen sind, im Kontext des Explosionsschutzes, mit dem Kunden sorgfältig abzustimmen, d. h. die Ex-Parameter, z. B. Zoneneinteilung und Gerätekategorien sowie Ex-Kennzahlen brennbarer Stoffe (Gase, Dämpfe und Stäube) zu definieren. Basierend daraus werden die geeigneten Lieferanten für elektrische Geräte ausgewählt.

Die Projektierung, Installation und Erstprüfung der elektrischen Ex-Anlage soll fachgerecht umgesetzt werden. Für diesen Aufgaben-Mix findet der Planer und Elektriker in der DIN EN IEC 60079-14 umfassende

Informationen für die Auswahl und Errichtung elektrischer Geräte im Ex-Bereich.

Für elektrische Ex-Geräte liefert deren Kennzeichnung alle wesentlichen Informationen (PDF).

Elektrische Geräte zum Schalten, Steuern, Regeln, mobil oder stationär, finden heute selbstverständlich den Weg in sichere Ex-Anwendungen. Die Entwicklung international einheitlicher Schutzkonzepte und Normen (EN IEC 60079-0 ff) in der Elektrotechnik haben hierzu entscheidend beigetragen. Falls notwendig müssen die Ex-Technologien (Zündschutzarten) anhand der relevanten Normen intern umgesetzt werden.

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Konstruktion und Zertifizierung mechanischer Ex-Geräte

April 2021

Nicht-elektrische Geräte werden oft auf Basis spezifischer Kundenanforderungen individuell realisiert. Entscheidend für die Konstruktion des Ex-Gerätes ist die Spezifikation im Kontext des Explosionsschutzes (Zonen / Gerätekategorien,

Mechanischer Explosionsschutz für Maschinenbauer

Ex-Kennzahlen: Temperaturklasse, Ex-Gruppe). Diese muss mit dem Kunden sorgfältig und frühzeitig abgestimmt werden.

In der EU gibt es mit der ATEX-Richtlinie 2014/34/EU schon immer eine rechtliche Basis für die Prüfung und Zertifizierung mechanischer Geräte und Baugruppen zum Einsatz in Ex-Bereichen. Das IECEx-System bietet seit etwa zwei Jahren auch außerhalb der EU einen ähnlichen Zertifizierungsrahmen für mechanische Geräte und Kombinationen.

Die systematische Zündquellenbeurteilung ist der Ausgangspunkt für die Festlegung und Umsetzung individueller Zündschutzmaßnahmen und Anwendung geeigneter Zündschutzarten (Ex h). Die internationalen Normen für nicht-elektrische Ex-Geräte (EN ISO 80079-36, -37) bieten hierzu die technische Grundlage und Hilfestellungen. Sie ergänzen die IEC-Normen und erweitern somit die Ex-Anforderungen an Prozessmaschinen.

Die neue Ex-Kennzeichnung für nicht-elektrische Geräte (PDF) mit dem Ex h (Zündschutzart) und dem Geräteschutzniveau Ga, Gb, Gc (Gase) oder Da, Db, Dc (Stäube) liefert alle wesentlichen Informationen für die sichere Verwendung in Ex-Zonen und sind deutliches Erkennungszeichen für die Umsetzung der neuen Normenanforderungen.

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Johannes Buhn                             
Geschäftsführer                            
Technik, Produkt- und Marktentwicklung                            
                             
johannes.buhn(at)arbaconsult.de                            
Tel.: +49 931 46558-16                            
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